Geographie der Eifel

 

Die Eifel im Herbst - Blick von der Nürburg

 

Die Eifel ist ein bis 747 m ü. NN hohes, grenzüberschreitendes Mittelgebirge im Westen Deutschlands sowie im Osten Belgiens und Luxemburgs. Sie ist Teil des Rheinischen Schiefergebirges.

Die Eifel liegt zwischen Aachen im Norden, Trier im Süden und Koblenz im Osten. Sie fällt im Nord-Osten entlang der Linie Aachen - Düren - Bonn zur Niederrheinischen Bucht ab. Im Osten und Süden wird sie vom Rhein- und Moseltal begrenzt. Westwärts geht sie in Belgien und Luxemburg in die geologisch verwandten Ardennen und den Luxemburger Ösling über. Sie berührt Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sowie den Raum Eupen - Sankt Vith - Luxemburg.

Ihren Namen erhielt die Eifel vom karolingischen Eifelgau, der annähernd dem Gebiet um die Quellen der Flüsse Ahr, Kyll, Urft und Erft entsprach.

Die über 5.300 km2 große Eifel wird geografisch in Nord- und Südeifel unterteilt, feingliedriger jedoch in mehrere naturräumliche Landschaften mit teilweise weiteren Untergliederungen.

Natur- bzw kulturhistorische Raumeinteilung der Eifel

 

Natur- bzw kulturhistorische Raumeinteilung der Eifel

 

  • Hocheifel oder Hohe Eifel (zentraler Osten)
  • Vulkaneifel (zentraler Süden)
  • Ahrtal, Ahreifel oder Ahrgebirge (im Osten)
  • Rheineifel (im Osten)
  • Nordeifel
    • Rureifel, oft gleichgesetzt mit Nordeifel
    • Zitterwald
    • Hürtgenwald
    • Aachener Hügelland
  • Nördliche Kalkeifel
  • Ost- und Vordereifel (auch Voreifel),
    im Raum Cochem-Mayen (Osten)
    • Drachenfelser Ländchen
    • Pellenz
    • Maifeld
  • Moseleifel (im Südosten)
    • Der Kondel oder Kondelwald
    • Meulenwald
    • Moselberge
    • Wittlicher Senke
  • Südeifel bei Trier
    • Bitburger Gutland
    • Kyllburger Waldeifel oder nur Waldeifel, auch Kylleifel
  • Westeifel (Umland von Prüm)
    • Schneifel oder Schnee-Eifel
    • Islek
    • belgische Eifel
  • Hohes Venn (Nordwesten, Übergang zu den Ardennen)

 

Berge und Erhebungen

Der höchste Berg der gesamten Eifel ist die Hohe Acht mit 747 m ü. NN. Sie ist die einzige Eifel-Erhebung über 700 m. Allerdings erreichen viele Gipfel, Bergrücken und größere Gebiete wie der Zitterwald Höhen von mehr als 600 m. Darunter sind zwei Dutzend Gipfel mit wunderbarer Rundsicht, von denen viele eine Aussichtswarte tragen. Von Nord nach Süd seien angeführt: Michelsberg, Häuschen und Teufelsley im Norden, Adert, Hohe Acht und Raßberg im Nordosten, Hochkel, Nerotherkopf, Dietzenley und Ruine Kasselburg im Zentralgebiet, Prümer Kalvarienberg, Hart- und Prümer Kopf im Osten, Steine- und Mäuseberg bei Daun, Hochsimmer und Scheidkopf bei Mayen, Eickelslay und Absberg im Südosten, Krautscheid und Hohe Kuppe im Südwesten.

Viele dieser markanten Punkte verbindet die Grüne Straße Eifel-Ardennen, die den Osten und Süden durchquert, sowie die Deutsche Vulkanstraße, die Deutsche Wildstraße und die Ferienstraße Südeifel.

Zu den Bergen und Erhebungen der Eifel gehören, sortiert nach Höhe in Meter über Normalnull:

  • Hohe Acht (747 m), Hohe Eifel
  • Erresberg (oder »Ernstberg«) (698,8 m), Hohe Eifel
  • Schwarzer Mann (697,3 m), Schnee-Eifel
  • Signal de Botrange (694 m), Hohes Venn
  • Weißer Stein (692 m), Nordeifel
  • Scharteberg (691 m), Vulkaneifel
  • Nürburg (678 m), mit der gleichnamigen Nürburg, Hohe Eifel
  • Raßberg (667 m), Hohe Eifel
  • Steling (658 m), Hohes Venn
  • Nerother Kopf (647 m), Vulkaneifel
  • Aremberg (623 m), Ahrgebirge
  • Dietzenley (617 m), Gerolstein / Vulkaneifel
  • Hardtkopf (596 m), Südeifel
  • Michelsberg (588 m), Ahrgebirge
  • Hochsimmer (587,9 m), Osteifel
  • Eigart (565 m), Nordeifel
  • Rockeskyller Kopf (555 m), Vulkaneifel
  • Hoher List (549 m), Vulkaneifel
  • Wildbretshügel (525,3 m), Rureifel, Kermeter
  • Kirchberg (520 m), Nordeifel
  • Häuschen (507 m), Nordeifel
  • Hochthürmen (499,8 m), Nordeifel
  • Teufelsley (496 m), Nordeifel
  • Kellerberg (448 m), Meulenwald
  • Stockert (435 m), Münstereifeler Wald
  • Herkelstein (435 m), Nordeifel
  • Veitskopf (428 m), Vulkaneifel
  • Burgberg (400,5 m), Rureifel, Nordeifel
  • Sonnenberg (393,3 m), Rureifel
  • Calmont (378 m), Vordereifel
  • Bausenberg (340 m), Nordeifel
  • Landskrone (272 m), Ahrgebirge

 

Hochstein (562,5 m ü. NN) bei Ettringen vom Hochsimmer aus betrachtet

 

Erresberg (698,8 m ü. NN) vom Fuße des Mäuseberges (am Weinfelder Maar) aus betrachtet

 

Kreise, Städte und Gemeinden in der Eifel

  • Kreis Aachen: Stadt Monschau - Ortsteile der Stadt Aachen, Gemeinden Roetgen - Simmerath
  • Landkreis Ahrweiler: Städte: Bad Neuenahr-Ahrweiler - Remagen - Sinzig Gemeinde Grafschaft
  • Landkreis Bernkastel-Wittlich: Verbandsgemeinden: Kröv-Bausendorf - Manderscheid - Wittlich-Land, Stadt Wittlich - Manderscheid, Gemeinden Altrich - Arenrath - Bausendorf - Bengel - Bergweiler - Bettenfeld - Binsfeld - Bruch - Diefenbach - Dierfeld - Dierscheid - Dodenburg - Dreis - Eckfeld - Eisenschmitt - Esch - Flußbach - Gipperath - Gladbach - Greimerath - Waldhambach - Großlittgen - Hasborn - Heckenmünster - Heidweiler - Hetzerath - Hontheim - Hupperath - Karl - Kinderbeuern - Klausen - Landscheid - Laufeld - Meerfeld - Minderlittgen - Musweiler - Niederöfflingen - Niederscheidweiler - Niersbach - Oberöfflingen - Oberscheidweiler - Pantenburg - Plein - Salmtal - Schladt - Schwarzenborn - Sehlem - Wallscheid - Willwerscheid
  • Eifelkreis Bitburg-Prüm: Verbandsgemeinden: Arzfeld - Bitburg-Land - Irrel - Kyllburg - Neuerburg- Prüm - Speicher Stadt Bitburg - Kyllburg - Neuerburg - Prüm Ortsgemeinden (Auswahl) Arzfeld - Auw bei Prüm - Badem - Baustert - Bettingen (Eifel) - Biersdorf am See - Bleialf - Bollendorf - Büdesheim - Burbach - Daleiden - Dudeldorf - Echternacherbrück - Ferschweiler - Fließem - Gondenbrett - Habscheid - Herforst - Holsthum - Irrel - Körperich - Malberg (Eifel) - Mettendorf (Eifel) - Neidenbach - Oberweis - Olzheim - Orenhofen - Preist - Pronsfeld - Prümzurlay - Rittersdorf (Eifel) - Rommersheim - Schönecken - Spangdahlem - Speicher - Wallersheim - Weinsheim (Eifel) - Wißmannsdorf - Wolsfeld
  • Kreis Düren Städte: Heimbach - Nideggen, Gemeinden: Hürtgenwald - Kreuzau - Vettweiß
  • Kreis Euskirchen: Städte: Bad Münstereifel - Euskirchen - Mechernich - Schleiden - Zülpich, Gemeinden: Blankenheim - Dahlem - Hellenthal - Kall - Nettersheim. Ortschaften: Gemünd - Marmagen - Bürvenich - Kronenburg
  • Landkreis Mayen-Koblenz: Verbandsgemeinden: Maifeld - Mendig - Pellenz - Rhens - Untermosel - Vallendar - Vordereifel - Weißenthurm Städte: Andernach - Bendorf - Mayen - Mendig - Münstermaifeld - Polch - Vallendar
  • Landkreis Trier-Saarburg: Gemeinden Aach - Föhren - Kordel - Langsur - Naurath - Newel - Ralingen - Trierweiler - Welschbillig - Zemmer
  • Landkreis Vulkaneifel: Verbandsgemeinden: Daun - Gerolstein - Hillesheim - Kelberg - Obere Kyll Stadt Daun - Gerolstein - Hillesheim (Eifel), Gemeinden (Auswahl): Birresborn - Bleckhausen - Brockscheid - Darscheid - Densborn - Deudesfeld - Dockweiler - Dreis-Brück - Gillenfeld - Gönnersdorf - Immerath - Jünkerath - Katzwinkel (Eifel) - Kelberg - Kerpen (Eifel) - Mannebach - Mehren - Meisburg - Neroth - Niederstadtfeld - Nohn - Oberbettingen - Pelm - Rockeskyll - Schalkenmehren - Schüller - Stadtkyll - Wallenborn
  • Luxemburg: Clerf - Heinerscheid - Munshausen - Troisvierges - Weiswampach
  • Belgien: Amel - Baelen - Büllingen - Bütgenbach - Burg-Reuland - Eupen - Jalhay - Malmedy - Raeren - Sankt Vith - Weismes

 

Städte und Flüsse

 

Genovevaburg, Stadtmauer, Herz-Jesu-Kirche in Mayen

 

Flüsse und Bäche

Die zahlreichen Flüsse und Bäche der Eifel entwässern die Eifel zur Nordsee über die beiden großen, außerhalb der Eifel liegenden Flüsse Rhein und Maas.

Dem Rhein fließen zu:

  • die außerhalb der Eifel gelegene Mosel
    mit ihren Eifler Nebenflüssen und -bächen
    • Sauer mit den Zuflüssen
      • Prüm
        • Nims
        • Enz
      • Our
    • Kyll
    • Salm
    • Lieser
    • Alf mit dem Zufluss
      • Uess
    • Elz
  • die Nette
  • der Brohlbach
  • der Vinxtbach
  • die Ahr
  • die Erft mit den Zuflüssen
    • Swistbach
    • Veybach oder Feybach mit den Zuflüssen
      • Krebsbach
      • Kühlbach

Die Nebenflüsse der Maas sind:

  • die Rur mit ihrem Nebenflüssen und -bächen
    • Perlenbach
    • Erkensruhr
    • Urft
      • Olef mit den Zuflüssen
        • Preth
        • Diefenbach
        • Rosselbach
      • Genfbach
      • Gillesbach
      • Laufbach
      • Wisselsbach
    • Inde und ihr Hauptzufluss
      • Vichtbach
  • die Ourthe (außerhalb der Eifel) mit ihren Nebenflüssen
    • Amel mit dem Nebenfluss
      • Warche mit den Zuflüssen
        • Warche mit den Zuflüssen
        • Bayehon
    • Weser (Vesdre) mit dem Zufluss
      • Hill

 

Schema der Eifelflüsse und -bäche

 

Flusslauf der Ahr

 

Seen und Stauseen

Stauseen

  • Stausee Bitburg
  • Stauanlage Weilerbach (Freilinger See)
  • Stauanlage Kronenburg (Kronenburger See)
  • Oleftalsperre
  • Gileppe-Talsperre
  • Rurtalsperre
  • Urfttalsperre
  • Wehebachtalsperre
  • Wesertalsperre (Weserbach/Vesdre, bei Eupen)
  • Dreilägerbachtalsperre
  • Perlenbachtalsperre
  • Kalltalsperre
  • Bütgenbacher Talsperre
  • Robertviller Talsperre
  • Steinbachtalsperre

Vulkanische Seen

  • Laacher See
  • Pulvermaar
  • Schalkenmehrener Maar
  • Gemündener Maar
  • Holzmaar
  • Meerfelder Maar
  • Weinfelder Maar oder Totenmaar
  • Ulmener Maar
  • Windsborner Kratersee bei Bettenfeld

 

Urfttalsperre

 

Ulmener Maar

 

Geologie

Die Eifel ist ein in großen Teilen 400 Mio. Jahre alter, variszischer Gebirgsrest und geologisch ein Teil des linksrheinischen Schiefergebirges. Im Bereich des Stavelot-Venn-Sattels (Hohes Venn) finden sich die ältesten Gesteinsschichten, die aus dem Kambrium stammen und rund 550 Mio. Jahre alt sind. Die Eifel ist ein immer noch vulkanisch aktives Gebiet, wovon zahlreiche Kohlensäureaustritte, z. B. im Laacher See zeugen. Die letzten Ausbrüche, bei denen die jüngsten Maare entstanden, liegen rund 10.000 Jahre zurück.

EifelschieferDer gewachsene Fels besteht in der Eifel wie in den anderen Landschaften des Rheinischen Schiefergebirges überwiegend aus Schiefer, Kalkstein, Quarzit und Sandsteinen aus der Zeit des Devon. Nur am Nordrand der Eifel sind im Hohen Venn und seiner Umgebung ältere Gesteine aus dem Kambrium und Ordovizium aufgeschlossen. Gesteine des auf das Devon folgenden Karbons kommen in der Eifel selbst nicht vor, sind jedoch an ihrem Nordrand in der Gegend von Aachen vorhanden.

Die devonischen Gesteine wurden in einem Meeresbecken abgelagert, in das der Abtragungsschutt des bis spätestens Anfang des Devons entstandenen großen Nordkontinents Laurasia von Norden her eingeschwemmt wurde. Am Ende des Devons und im Karbon wurde das Meeresbecken von der variszischen Faltung ergriffen, zusammengeschoben und über den Meeresspiegel gehoben, so dass ein Gebirge entstand.

Seit der Faltung ist die Eifel im wesentlichen Festland geblieben und unterlag in der Zeit des Perm der Abtragung, bis nur noch einen weitgehend flacher Gebirgsrumpf erhalten war. Nur für kurze Zeit und nur teilweise wurde dieser später noch vom Meer überflutet.

Ablagerungen aus der Zeit der Trias und des Jura sind in der so genannten Eifeler Nord-Süd-Zone erhalten. Diese ist eine Senkungszone, die sich von der Trierer Bucht im Süden zur Niederrheinischen Bucht im Norden erstreckt. Durch diese Zone bestand zeitweise eine Meeresverbindung zwischen nördlichem und südlichem Mitteleuropa. Reste der zu dieser Zeit abgelagerten Sedimente sind in größerer Verbreitung im Maubach-Mechernicher Triasdreieck im Norden und im Oberbettinger Triasgraben in der Gegend um Hillesheim und Oberbettingen erhalten geblieben.

In der der Oberen Kreide und im Tertiär wurde die Eifel vor allem von Norden randlich überflutet. Reste kreidezeitlicher Gesteine wurden auf dem Hohen Venn entdeckt. Überreste tertiärer Ablagerungen aus dem Oligozän sind dort und als verstreute Flecken bis in die Westeifel zu finden.

Seit dem Pliozän begannen die Eifel und das Rheinische Schiefergebirge im Vergleich zu ihrer Umgebung aufzusteigen. Dieser Aufstieg führte dazu, dass sich die Bäche und Flüsse in die flachwellige Landschaft einschnitten und das heutige Gesicht des Mittelgebirges mit flachen Hochebenen und tief eingeschnittenen Tälern herausbildeten.

 

Katzensteine bei Mechernich-Katzvey

 

Hustley bei Gerolstein

 

Vulkanismus

Der Vulkanismus der Eifel begann vor 50 Millionen Jahren und hielt bis in die geologische Gegenwart an. Er schuf zahlreiche landschaftsbestimmende Vulkanbauten, Lavaströme und ausgedehnte Decken vulkanischer Auswurfsmassen aus Tuff und Bims, die schon seit der Römerzeit die Grundlage einer bedeutenden Abbautätigkeit zur Gewinnung von Baustoffen bilden.

Schon im frühen Tertiär fanden die ersten Vulkanausbrüche mit dem Schwerpunkt in der Hocheifel statt, noch vor den vulkanischen Tätigkeiten in Siebengebirge und Westerwald. Der Hocheifelvulkanismus erlosch etwa zeitgleich mit dem des Siebengebirges vor ungefähr 15 bis 20 Millionen Jahren.

Der Vulkanismus der West- und Osteifel ist im Gegensatz zu dem der Hocheifel viel jünger als der des Siebengebirges und des Westerwaldes. Er begann in der Westeifel in der Gegend von Daun, Hillesheim und Gerolstein vor etwa 700.000 Jahren und schuf eine von Nordwesten nach Südosten verlaufende Kette von Aschevulkanen, Schlackenkuppen, Maaren und Kratern. Die jüngsten Maare sind nur wenig älter als 10.000 Jahre.

In der Osteifel begann der Vulkanismus vor etwa 500.000 Jahren in der Gegend des heutigen Laacher Sees und dehnte sich nach Süden bis ins Neuwieder Becken aus, nach Osten überquerte er den Rhein. Die Menge der von den Vulkanen geförderten Basaltlaven, Bims- und Aschentuffen erreichte hier ein weitaus größeres Ausmaß als in der Osteifel. Seinen vorläufigen Abschluss fand der Osteifelvulkanismus mit einem gewaltigen Vulkanausbruch, der nach der Entleerung der Magmakammer unter dem Vulkan zum Einbruch einer Caldera führte, in der sich danach der heutige Laacher See bildete. Die Asche des Ausbruchs lässt sich heute in Ablagerungen in ganz Mitteleuropa und bis nach Bornholm als dünne Lage nachweisen.

Die Ursache des Eifelvulkanismus ist Magma, das aus den oberen Bereichen des Erdmantels entweder direkt zur Erdoberfläche aufsteigt oder sich in einer immer noch mehrere zehn Kilometer tief liegenden Magmakammer etwa an der Basis der Erdkruste sammelt, aus der in unregelmäßigen Abständen Magma nach oben dringt und Vulkanausbrüche verursacht.

Noch bis vor etwa 10.000 Jahren gab es also in der Eifel starke vulkanische Aktivität, die auch von den hier lebenden Menschen mit erlebt wurde. Aus geologischer Sicht gilt die Eifel heute noch immer als vulkanisch aktiv. Kennzeichen dieser andauernden vulkanischen Aktivität sind unter anderem austretende Gase, zum Beispiel Austritte von Kohlendioxid (CO2) im Laacher See.

 

Schalkenmehrener Maar (vorn) und Weinfelder Maar

 

Laacher See

 

Klima

Die Eifel gehört zum atlantischen Klimabereich mit relativ hohen Niederschlägen; die Winter sind mäßig kalt, ausgedehnt und schneereich; die Sommer feucht und kühl. Vorherrschende Windrichtung ist West-/Nordwest. Relativ trockenes und mildes Klima herrscht im Wind- und Regenschatten der Hocheifel. Sibirische Kaltluft bleibt in den höheren Lagen der Eifel wenig wetterwirksam, da die Atlantiknähe auch im Winter mildere Meeresluft an die Eifel heranführt.

Im langjährigen Mittel hat selbst die Schneifel im Winter nur eine Schneedecke von neun zusammenhängenden Tagen, da länger anhaltende Kälteabschnitte ausbleiben; mit insgesamt 70 Tagen geschlossener Schneedecke ist die Schneehäufigkeit insgesamt in den Hochlagen relativ groß (zum Vergleich: Bitburg 35 Tage, Maifeld 30 Tage), allerdings schwankt die Schneehäufigkeit von Jahr zu Jahr. Schneehöhen schwanken im Mittel zwischen 15 cm bis 60 cm. Durch den feuchten atlantischen Klimabereich kann es zu extremen Ausschlägen kommen (2. März 1987: gemessene Schneedecke in der Eifel 227 cm am Weißen Stein).

Die Mitteltemperatur im kältesten Monat (Januar) beträgt -1,5 °C in den Hochlagen, im Gebirgsvorland +1,5 bis 2 °C; Frosttage mit Tiefsttemperaturen unter 0 °C gibt es in den Höhenlagen 110; Eistage, an denen die Temperaturen nicht über 0 °C ansteigen liegen im langjährigen Mittel bei 40; der wärmste Monat (Juli) hat im Schnitt nur eine Temperatur von 14 °C in den Hochlagen; die Niederschlagsmenge nimmt infolge des Lee-Effektes der Hochlagen von West nach Ost deutlich ab; sind es in der Schneifel noch durchschnittlich 1200 mm (Hohes Venn 1500 mm - 1700 mm) Niederschlag so beträgt die Niederschlagsmenge im Maifeld nur 600 mm.

Die bioklimatischen Bedingungen sind in der Eifel günstig. Wärmebelastung und Luftschwüle treten im Sommer nur selten auf. Die Eifel hat insgesamt ein ausgesprochenes Reizklima, wobei die Hochlagen als reizstark gelten. Die Eifel ist ein Reinluftgebiet mit sehr geringer luftchemischer Belastung. An heißen Sonnentagen ergibt sich manchmal eine erhöhte Konzentration von bodennahem Ozon.

 

Eifelhimmel

 

Hohes Venn im Winter

 

Siedlungsgeschichte

Bereits vor mehr als 100.000 Jahren streiften Neandertaler durch das Gebiet der heutigen Eifel. Archäologische Funde belegen, dass vor etwa 30.000 Jahren Cro-Magnon-Menschen dort gesiedelt haben. Vor etwa 12.000 Jahren endete die letzte Eiszeit und das Klima änderte sich radikal.

Ausgrabungen belegen, dass schon in der Eisenzeit in der Eifel Eisen verarbeitet wurde. Die erste Verhüttungsanlage nördlich der Alpen entstand in der La-Tène-Zeit im 5. Jahrhundert vor Christus in Hillesheim; bei Bitburg findet sich eine Eisenschmelze, in der zur Römerzeit in fast schon industriemäßiger Weise das Metall geschmolzen und verarbeitet wurde. Zur Römerzeit war die Eifel ein bedeutender Wirtschaftsraum. Die Bodenschätze (Blei, Galmei, Eisen, Kalk und Steine zum Bauen) wurden abgebaut und große Fernstraßen durchquerten die Eifel.

Im Spätmittelalter war die Eifel Grenzgebiet zwischen den Erzbistümern Kurköln und Kurtrier, der Grafschaft Luxemburg und dem Herzogtum Jülich. Dies erklärt die große Zahl an Burgruinen, welche vor allem zur Grenzsicherung erbaut wurden. Durch geschickte Politik konnten sich einige kleinere Fürstentümer und Abteien ihre Selbständigkeit bewahren, so zum Beispiel das Haus Manderscheid-Blankenheim, die Grafschaft Salm-Reifferscheid oder die Abtei Prüm.

Die Berg- und Hüttenwerke sowie der große Bedarf an Bau- und Brennholz führten im 17. und 18. Jahrhundert zu einer fast völligen Abholzung der Wälder. Man muss sich die Eifel um 1800 als eine Wiesen- und Heidelandschaft vorstellen, auf der vor allem Schafherden weideten. Gleichzeitig verarmte die Bevölkerung zusehends, da die kargen Ackerböden keine reichen Ernten zuließen. Außerdem war die Eifel Durchmarschgebiet französischer Truppen zu allen möglichen Kriegsschauplätzen. Diese forderten von der einheimischen Bevölkerung »Fouragegelder«, was zur weiteren Verarmung beitrug, wie die Auflistung von Kottenheim zeigt.

Mit Beginn der preußischen Herrschaft 1815 änderte sich an den sozialen Zuständen wenig: Die Eifel als ärmliches Randgebiet des Reiches (»preußisch Sibirien«) war nur aus militärischen Gründen von Interesse. Für preußische Beamte und Offiziere, überwiegend Protestanten, kam die Versetzung in die rein katholische Eifel einer Strafversetzung gleich. Allerdings änderte sich das Landschaftsbild, da die Preußen eine planvolle Aufforstung betrieben, wenn auch mit standortuntypischen Nadelbäumen.

Die Grenzlage zwischen Deutschem Reich, Belgien und Luxemburg führte zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Bau vieler Eisenbahnstrecken, die vor allem militärisch-strategischen Zwecken dienten. Diese Verbesserung der Verkehrswege brachte nebenbei den Tourismus in Schwung. Ebenfalls der Wirtschaftsförderung diente der Bau des Nürburgrings in den 1920er Jahren.

Da die Eifel Grenzregion blieb, wurde sie auch vom Zweiten Weltkrieg nicht verschont. Dem Bau des Westwalls folgten von September 1944 bis zum Januar 1945 heftige Gefechte und die Ardennenoffensive, vor allem in der Nordeifel. Dort findet man noch die Hinterlassenschaft des Krieges: Ruinen ehemaliger Bunkeranlagen und Teile von Panzersperren. Vor allem im Hürtgenwald, wo die verlustreichste Schlacht im Westen stattfand, zeugen Soldatenfriedhöfe - wie etwa in Vossenack - von den brutalen Ereignissen des Krieges.

 

Römisches Aquädukt in Mechernich - Vussem

 

Der Westwall zwischen Monschau und Simmerath

 

Wirtschaft

Große Teile der Eifel gelten als strukturschwaches Gebiet. Große Industrieansiedlungen fehlen fast ganz. Lediglich in der Pellenz im Neuwieder Becken ist eine stärkere Industrialisierung vorhanden. Landwirtschaft wird in bestimmten Tallagen und in den tieferen Gebieten betrieben (besonders in Teilen der Südeifel sowie in der Voreifel und dem Maifeld). Ein nicht geringer Teil der Landwirtschaftsbetriebe hat auf Pferdepension umgestellt, wovon einige als Wanderreitstation Übernachtungsmöglichkeiten für Wanderreiter inklusive Pferdeversorgung anbieten. An Rhein, Mosel und Ahr sowie in der Wittlicher Senke wird umfangreich Weinwirtschaft betrieben. Bei Holsthum im Prümtal, im Windschatten des Ferschweiler Plateaus wird Hopfen angebaut, der dem Bitburger Bier seinen typischen Geschmack verleiht. In der Wittlicher Senke reicht das Klima zudem zum Anbau von Tabak. In den Hochlagen sind nur Forst- und Milchwirtschaft möglich.

In der Eifel wird heute noch Bergbau betrieben. In Mayen wird durch die Firma Rathscheck Schiefer in den Moselschiefer-Bergwerken Katzenberg und Margareta Dachschiefer abgebaut, in Ralingen an der Sauer unweit der Grenze zu Luxemburg auf der Grube Engel im Peterstollen Gips. Tradition hat in der Eifel an vielen Stellen der Abbau von Bims, Basalt und anderen Gesteinen sowie Mineralien, obendrein in der Südeifel die Gewinnung von vulkanischer Kohlensäure, so vor allem im Wehrer Kessel.

Bekannt sind die vielen Eifler Mineralquellen, die hier aufgrund der vulkanischen Ereignisse häufig vorkommen. Größte Abfüller sind Gerolsteiner und Apollinaris. Mit Bitburger hat zudem eine der größten deutschen Brauereien ihren Sitz in der Eifel.

Der Tourismus spielt eine zunehmende wirtschaftliche Bedeutung und wurde insbesondere durch die Nationalparkausweisung in der Rureifel oder naturkundliche Infrastruktur in der Vulkaneifel weiter gestärkt. Des Weiteren sind der Eifelpark und einige Maare und Seen beliebte Ausflugziele. Im Winter gibt es in den Hochlagen Angebote für Wintersportler, z. B. Schwarzer Mann bei Prüm, Weißer Stein bei Hellenthal oder in Rohren bei Monschau. Ein bekanntes Ausflugsziel für Motorsportfans ist der Nürburgring mit der Nordschleife. Als touristisch und geologisch interessantes Ziel ist die Deutsche Vulkanstraße bekannt, welche die dem Vulkanismus der Eifel gewidmeten Vulkanparks verbindet, sowie viele Aussichtsberge und einige Ferienstraßen.

 

Motorstoprt am Nürburgring

 

Attraktives Ausflugsziel: Freilichtmuseum Kommern


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